Ich–Pinsel

Ein guter Pinsel muss elastisch sein und nach dem Trocknen in seine ursprüngliche Form zurückgehen. Er braucht Pflege und sollte nach dem Benutzen immer gut ausgewaschen werden. Durch seine klare Form kann er gezielt eingesetzt werden. Er sollte Druck aushalten und keine Haare verlieren.

Aus meinen abgeschnittenen Haaren habe ich zwei Pinsel hergestellt, beide schwer zu führen und ziemlich widerspenstig. Wenn ich schön langsam damit arbeite und immer dem folge, was gerade geschieht, dann lässt sich der kleinere Ich-Pinsel gut bewegen. Die Haarlocke ist auf eine bestimmte Art gebogen und dieser muss ich folgen. Wenn ich mich ganz mit dem Ich-Pinsel und der Spur, die er hinterlässt verbinde, dann geht’s. Eine leuchtende Farbe tut dem Ich-Pinsel gut.

Der grössere Ich-Pinsel sieht aus wie ein Hammer. Er hat zwei Seiten: Die eine besteht aus mehreren Haarlocken, die sich beim Malen zusammenkringeln. Die andere Seite habe ich mit der Schere zurecht gestutzt. Wenn ich mit einer Seite male, kommt mir die andere Seite dabei in die Quere, da auch dort Farbe drin ist, die spritzt und tropft. Das Malen mit der zurechtgestutzten Seite erweist sich als besonders schwierig. Vielleicht noch mehr stutzen?

Beim Schneiden des zweiseitigen Ich-Pinsels denke ich über seine Funktionsweise nach: Wie schwierig es ist, den Ich-Pinsel zu führen, und dass ich dafür regelrecht üben muss. Über die unmögliche Form des Pinsels, mit seinen zwei Seiten, die ein ruhiges, gezieltes Vorgehen verhindern. Über die verschiedenen Richtungen der Haarsträhnen, die einfach kein Ganzes bilden wollen.