Bilderbühne 1/2

2-Kanalvideoinstallation, stereo, Loop 15’ (hier: Dokumentation mit Ausschnitten, 6.45'), 1999

Auf zwei Monitoren finden verschiedene Aktionen mit farbigen Seidenpapieren und glänzenden Papierrollen statt. In langen, statischen Einstellungen dokumentiert die Kamera die Entstehung von Bildern und Kompositionen. Die Künstlerin ist gleichzeitig Akteurin auf der Bilderbühne, sowie Teil der entstehenden Bilder. Findet keine Aktion statt, dominiert die Bildkomposition, welche als Fläche wahrgenommen wird. Wird der Bildraum wieder betreten, kehren Raum und Grössenverhältnisse ins Bewusstsein zurück und das Bild verändert sich durch eine neue Aktion. Wenn die Aktionen von Musik begleitet werden und die Kamera von Hand über die entstandenen Bilder bewegt wird, verwandelt sich der Atelierboden über die Bildkomposition zum Tanzboden.

«Was sich eben noch klar als Handlung auf dem Boden abgespielt hat, kippt einem Vexierspiel gleich als Bild in die Fläche und wird zu einer minimalistischen Zeichnung oder einem abstrakten Muster. Insgesamt zeigen die Videos durch die Ernsthaftigkeit, mit der einfache Handlungen vollzogen werden, auch absurde Momente, erinnern manchmal an die auswegslosen Inszenierungen von Beckett. Sie sind einerseits dokumentarisch, anderseits changieren sie zwischen den choreografisch inszenatorischen Momenten der Aktion und den formalen Beschaffenheiten des reinen Bildes.» Ausstellungstext Schnittraum, Köln, 2000

2023 «35 Jahre VIA–AudioVideoFotoKunst» Jubiläumsfest, Basel
2001 Galerie Werkstatt, Reinach, Kuratorin: Trudi Schori
2000 «Studio 2000», Schnitt Ausstellungsraum, Köln, Kurator:innen: Yilmaz Dziewior, Annette Freudenberger, Corinna Schnitt, Maria Anna Tappeiner
1999 Kunsthalle Baselland
1999 Art-Basel, Galerie Stampa

Gefördert vom Fachausschuss Film und Medienkunst BS/BL